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Neuweltkameliden A-Z

AT Grissom

A= Alpaka

Alpakas leben ursprünglich in Südamerika, vermehrt in Chile und Peru und werden dort zur Wollgewinnung gehalten. Die Faser von Alpakas gehört zu den Top 3 der hochwertigsten Wolle.

Alpakas gehören zur Familie der Neuweltkameliden. Sie sind Widerkäuer und wurden ca. 3000 bis 7000 Jahre v. Chr. auf den Hochebenen der Anden aus den Vikujas gezüchtet Einige Forschungen gehen auch von einer Abstammung vom Guanaco aus. Es wurden bei Forschungen Knochen bereits in der Erdschicht aus der frühen Ackerbauzeit ( ca. 2550 bis 7250 v. Chr.) in Peru gefunden.

Alpakas, als auch Lamas, gehören daher zu den ältesten Haustieren der Welt. Alpakas sind kleiner wie ihre größeren Verwandten, die Lamas. Alpakas haben ein Stockmaß von ca. 80-85 cm und kommen in sehr vielen Farbvarianten vor. Dies macht die Wolle sehr interessant, da diese durch die Farbenvielfalt in ihren Naturfarben verarbeitet werden kann.

Alpakas unterteilen sich in zwei Gruppen:

1. Huacaya-Alpaka
2. Suri-Alpaka


Die Wolle fällt bei einem Suri in langen Strähnen vom Mittelscheitel aus zu Boden, während ein Huacaya die Wolle fest und dicht am Körper hat.

 

Berserk Male Syndrom

B= Berserk Male Syndrom

Unter Berserk Male Syndrom wird eine Fehlprägung des jungen Tieres verstanden. Wenn Fohlen, insb. männliche Crias, in ihrer Prägephase zu viel Kontakt mit Menschen bekommen, neigen diese später in der Pupertät dazu, den Menschen als Artgenossen anzusehen.

Bei männlichen Tieren führt dies dazu, dass Menschen als Rivalen angesehen und angegriffen werden. Dies kann zu bösen Verletzungen führen. Ein fehlgeprägtes Tier ist u.a. daran zu erkennen, dass es bei Betreten der Wiese Körperkontakt sucht, auch bei Fremden. Von einem Kauf solcher fehlgeprägter Tiere ist dringend abzuraten, da eine Fehlprägung nicht mehr zu ändern ist. Auch wenn die jungen Fohlen niedlich aussehen, sind diese aus den obigen Gründen keine Knuddeltiere.

 

Crias

C= Crias

In ihrem Heimatland werden Fohlen Crias genannt.

 

Deckakt

D= Deckakt

Der Deckakt bei Neuweltkameliden findet im Liegen statt. Hierbei macht der Hengst durch gurgelnde Geräusche seine Dame gefügig. Eine echte Kreuzung zwischen Lama und Alpaka nennt man übrigens Huarizo.

 

Erwerb

E= Erwerb

 Wer mit den Gedanken spielt, sich Lamas oder Alpakas zuzulegen, sollte vor dem Erwerb der Tiere einiges überdenken. Es geht nicht primär um das liebe Geld, die gute Unterbringung der Tiere muss im Vordergrund stehen.

Zu überlegen ist die Größe der Wiese und das Ziel der Haltung. Sollen die Tiere lediglich zum Hobby gehalten oder soll eine Zucht aufgebaut werden? Je nach Wunsch, ist die Qualtität der Tiere unterschiedlich und somit der Preis und die Zusammenstellung der Gruppe. Es muss sichergestellt sein, dass die Wiese groß genug ist, absolutes min. sind 1000 m2 für zwei Tiere.

 

Kann die Wiese unterteilt werden oder ist eine zweite Wiese vorhanden, um später z.B. Fohlen abzusetzen oder Hengste zu stellen? etc. Bitte informieren Sie sich vor einen Kauf gründlich und fragen Sie mehrere Züchter und holen sich dort Infos und Rat

 

Futter

F= Futter

Neuweltkameliden sind sehr genügsame Tiere. Ihr Hauptfutter ist das Gras auf der Wiese und ständiger Zugang zum Heu. Ferner müssen Mineralien zur freien Verfügung vorhanden sein. Gelegentlich kann auch Neuweltkameliden-Müsli mit verfüttert werden, aber bitte nur als Ergänzung zum Heu. Da Neuweltkameliden einen Stoffwechsel wie Diabetiker haben, ist vom Füttern von Obst oder anderen süßen Sachen abzusehen.

 

Gruppenverband

G= Gruppenverband

Lamas und Alpakas sind Herdentiere und dürfen daher nie als Einzeltier gehalten werden. Bei Erwerb von Tieren müssen anfangs immer zwei Tiere gekauft werden. Auch später bei einer notwendigen Trennung der Tiere, z.B. Absetzen der Fohlen, darf kein Tier alleine stehen.

 

Hembras

H= Hembras

Hembras ist die Bezeichnung für die Stuten.

 

Zucht

I= Import

Viele Alpakas, aber auch Lamas werden zur Auffrischung und Verbesserung der hiesigen Blutlinien importiert. Viele Importe von Alpakas kommen aus Chile, aber mittlerweile auch aus Australien, welches zwischenzeitlich eine der größten Populationen von Alpakas aufweist. Importe kommen aber auch aus amerikanischen Zuchtbetrieben und Peru, soweit noch zulässig

 

Spaziergang

 J= Junggesellengruppe

 Hengste untereinander sind bei Anwesenheit von Stuten nicht verträglich und müssem daher auf gesonderten Weiden im Herdenverbund gehalten werden, sogenanntenJunggesellengruppen. Falls es später doch zu Rangkämpfen innerhalb der Hengstgruppe kommt, müssen die Hengste in Einzelhaltung, aber mit Sichtkontakt zu anderen Tieren, gehalten werden. Es ist daher gut zu überlegen, ob man sich einen einen Hengst hält oder seine Stuten fremd decken läßt

 

Kamele

K= Kamele

Kamele, Dromedare und Trampeltiere gehören zu den Altweltkameliden und sind ebenfalls Schwielensohler.

 

Stute mit Fohlen

L= Lamas

Lamas haben eine Schulterhöhe von ca. 105 cm bis 125 cm und können Lasten bis ca. 30 kg tragen. Sie sind nicht zum Reiten geeignet. Lamas haben Bananenohren und stammen vermutlich vom wildlebenen Guanako ab.

Lamas wird oft nachgesagt, dass sie spuckende Biester sind, dies stimmt jedoch ganz und gar nicht. Das Spucken, welches auch Alpakas sehr gut können, dient zum Festlegen der Rangordnung innerhalb der Herde, analog zu Rangkämpfen von Hunden. Aus diesem Grund werden Menschen unter normalen Umständen nicht angespuckt. Ausnahme können besondere Situationen sein, wo das Tier in Angst oder unter Druck gerät. Lamas sind die größeren Vertreter der Neuweltkameliden.

 

Sie unterscheiden sich in vier Gruppen:

1. Woll-Lama (Wooly)
2. Medium-Lama
3. Classic-Lama
4. Suri-Lama


Je nach Kategorie ist die Bewollung der Tiere unterschiedlich stark.

 

Machos

M= Machos

Mit Machos werden die Hengste betitelt, tja, und oftmals benehmen sie sich auch so....

 

Neuweltkameliden

N= Neuweltkameliden

Kamele, Lamas, Alpakas, Guanakos und Vicunjas gehören zoologisch zur Familie der Camelidae, diese sind die einzige heute lebende Familie der Unterordnung Schwielensohler. Neuweltkameliden sind Wiederkäuer, jedoch haben sie nur drei Mägen und nicht wie die klassischen Widerkäuer wie z.B. Schafe vier.

 

Ohren

O= Ohren

Neben der Größe und Unterschiede im Skelett ist ein wesentlicher Unterschied zwischen einem Lama und einem Alpaka die Form der Ohren. Alpakas haben speerförmig zulaufende Ohrenspitzen, während Lamas bananenförmige Ohren haben.

 

Peru

P= Peru

Alpakas und Lamas gehören zum nationalem Erbgut Perus - man beachte hierzu die Nationalflagge. Die Peruaner beherrschen die Kunst der Wollverabeitung der feinen Wolle bereits seit mehr als 3000 Jahren.
Um den eigenen Bestand in Peru zu schützen, ist es für uns in Deutschland nicht mehr möglich, einen Direktimport aus Peru durchzuführen.

 

Alpaka

Q= Quasi unbezahlbar

Quasi unbezahlbar sind unsere Tiere für uns, da sie uns immer viel Freunde und Spaß, aber auch die notwendige Ruhe zum entspannen geben. Sie werden merken, wie schnell man dem Neuweltkamelidenfieber verfällt.

 

Rasse

R= Rasse

Alpakas werden in zwei Rassegruppen unterschieden: Huacaya und Suri. Der wesentliche Unterschied liegt in dem Aussehen der Wolle am Körper, so fällt die Wolle von Suris in Locken über einen Mittelscheitel vom Körper.

 

Bei den Lamas sind vier Gruppen bekannt: Wooly-Lamas, Medium, Classic und Suri-Lamas

 

Lama Sohlen

S= Schwielensohlen

 Die meisten heute lebenden Paarhufer treten nur mit den hufumkleideten Spitzen der letzten Finger- und Zehenglieder auf den Boden. z.B. Ziegen und Kühe. Die Schwielensohler treten hingegen mit den Sohlenflächen des letzten und vorletzten Glieds ihrer mittleren Finger und Zehen auf.

 

Hier liegt auch der Unterschied in der Definition von Hufen und Zehen. Die nagelartigen Zehen sind klein und schützen die Endglieder,ähnlich wie der Fingernägel bei uns Menschen. Die Fußsohle ist mit dicken federnen Schwielen gepolstert. Hierdurch verursachen Schwielensohler keine Trittschäden auf Wiesen und Wegen.

Bei den heutigen Schwielensohlern sind nur die beiden Mittelstrahlen der Vorder- und Hinterfüße vorhanden, die seitlichen Strahlen sind restlos geschwunden. Da der Fußnagel wie beim Menschen weiter wächst, müssen die Fußnägel in regelmäßigen Abständen geschnitten werden.

 

Trächtigkeit

T= Trächtigkeit

Die Tragzeit liegt bei durchschnittlich 342 bis 350 Tagen. Zur Kontrolle kann der Hengst zur Stute geführt werden, der dann von der Stute bei Trächtigkeit abgewehrt und angespuckt wird. Alternativ kann auch Ultraschall gemacht und Blut untersucht werden

 

Stall

U= Unterstand

Neuweltkameliden sind zwar sehr robust, benötigen aber min. einen wetterfesten Unterstand - besser noch einen Stall, der auch bei Bedarf geschlossen werden kann.

 

Verhalten

V= Verhalten

Die Stellung der Ohren, in Verbindung mit der Kopfhaltung, sagt viel über die Stimmung des Tieres aus. Bei angelegten Ohren und hochgestellter Nase sollte man lieber in Deckung gehen, wenn man keine grüne Ladung abgekommen möchte.

 

Wolle

W= Wolle

Die Wolle von Alpakas ist fein und entspricht je Tier zwischen 18 (Babyalpaka) - 35 Micron. Die Feinheit der Wolle ist abhängig von der Veranlagung des Tieres, aber auch von der Fütterung. Die Wolle sollte dicht, glänzend und Crimp enthalten und eine gute Griffigkeit aufweisen.

Alpakas haben ca. 16-20 Farbvarianten. Auf Grund dieser Farbvielzahl kann die Wolle in ihren natürlichen Farben verarbeitet und braucht nicht gefärbt werden. Dennoch wird insb. weiße Alpakafaser gerne industriell in andere Farben eingefärbt.

Auch Lamawolle kann verarbeitet werden. Diese ist in der Regel jedoch nicht so fein wie die von Alpakas und wird daher oft für Decken und Bettinlays verwendet, aber durchaus auch für Strickwolle.

Um die Wolle zu erhalten, werden die Tiere jährlich geschoren. Dies ist auch auf Grund der Wärme unserer Sommer zwingend erforderlich, damit die Tiere keinen Hitzeschlag bekommen, die Wolle nicht verfilzt und der Zustand der Haut (Parasitenbefall, Pilz etc.) kontrolliert werden kann

 

X - Beine

X= X - Beine

X-Beine treten hauptsächlich bei den Vorderläufen auf. Die Kniegelenke neigen nach innen und der Stand des Tieres wird x-beinig. X-Beine sollen vererbbar sein, allerdings habe ich auch gehört, dass diese ernährungsbedingt in der Wachstumsphase bei mangelnder Ernähung und Mineralienmangel entstehen

 

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Y= Y - Drehung

Unter y-Drehung versteht man eine Drehung der Beinachse (y-Achse). Das Tier setzt den Fuß nach außen oder innen geneigt auf den Boden

 

Zähne

Z= Zähne

Neuweltkameliden haben nur im Unterkiefer vorne eine Zahnreihe zum Abfressen des Grases. Die Zähne stoßen am Oberkiefer als Gegenpart auf eine feste Kauleiste. Im hinteren Bereich des Schädels sind Backenzähne oben und unten vorhanden, die das Gras vermalmen.

Bei Hengsten, aber durchaus auch bei Stuten, können sogenannte Hengstzähne sich entwickeln. Dies sind spitze Zähne, die Hengste bei Kämpfen untereinander einsetzen. Diese Zähne können beim Rivalen große Verletzungen verursachen und werden daher oft gekürzt.

 

Die Schneidezähne von Neuweltkameliden wachsen ihr Leben lang und nutzen sich durch den Abrieb mit der Kauplatte ab. Bei Fehlstellungen des Kiefers kommt es zu einem Über- oder Unterbiss.

 

Wenn die Zähne vorne bei einem Überbiss überstehen, führt dies dazu, dass die Zähne gekürzt werden müssen, sobald das Tier Probleme beim Fressen bekommt. Hierfür ist eine Narkose und Fachwissen erforderlich.

 

Für Zuchtzwecke sollten allerdings nur Tiere mit korrekter Zahnstellung ihre Gene weiter geben. Schön zu sehen die obere Kauplatte und die untere Zahnreihe, die bündig mit der Kauplatte abschließen muss